Bauernhof des Monats - März
Hier werden wir in Zukunft einmal pro Monat einen Bauernhof aus der Region besuchen und vorstellen. Wir beginnen mit dem Hof in unserer Nähe: Mostbauer Mayr am Imberg




In unserer neuen Reihe Bauer hinter den Kulissen, möchten wir Euch einmal zeigen, wie es so hinter den Stalltüren und Hofladentheken aussieht. Es klingt immer so romantisch - wenn wir erzählen, dass haben wir von diesem oder jenem Hofladen gekauft, aber was steckt da eigentlich für Arbeit und welche Geschichten stecken dahinter?
Als ersten Hof, den wir Euch vorstellen dürfen hat sich der Mostbauer Mayr z'Imberg bereit erklärt seine Tore für uns zu öffnen. Sehr spontan bekamen wir einen Termin bei den Jungbauern Sandra und Christian und durften mal hinter die Kulissen des wirklich wunderschönen uralten Hofes blicken. Die Geschichte des imposanten Vierkanters wurde von der Altbäuerin bis ins 18. Jhdt zurück recherchiert - dann verlieren sich allerdings die Hinweise. Von dieser langen Hofgeschichte zeugt auch die Erbhof Urkunde die im Gastraum aushängt.
Als wir den Innenhof des schönen
Gemäuers betreten, erwartetet uns im ersten Augenblick nichts wirklich
spektakuläres. Der gesamte Hof ist sehr aufgeräumt und sauber, obwohl
überall aktiv gearbeitet wird. Auch den typischen Geruch des Stalles
kann man nicht wahrnehmen. Insgesamt wirkt die Landwirtsfamilie nicht
wie "typische" Bauern, wie sie in Film und Fernsehen dargestellt werden,
im Gegenteil - uns steht eine junge moderne aufgeschlossene Familie
gegenüber, die das Land auch für die nächsten Generationen erhalten
möchte. Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt nicht nur das
harmonische Zusammenleben von 4 Generationen auf einem Hof, sondern auch
der sensationelle Erfolg der Mostschank, die sich aus einer kleinen
Küchenausschank zu einem DER Mostbauern gemausert hat, die Linz
vorzuweisen hat.




Neu ist seit dem letzten Umbau der kleine
Hofladen indem alles angeboten wird, was der landwirtschaftliche Betrieb
zu bieten hat und die Mostjause kann jetzt auch Zuhause genossen
werden.
Im seit kurzem eröffneten Hofladen wird eine breite Palette
an Aufstrichen, Braten, Speck, Knödeln, Most, Mehlspeisen und vieles
mehr angeboten.


Vor allem werden hier aber die Erzeugnisse aus der eigenen Schweinemast angeboten. Als wir um die Ecke biegen weht uns jetzt endlich auch ein herrlicher Geruch um die Nase - der Speck im hauseigenen Räucherofen wird aufgehängt. Regionales Buchenholz sorgt für den unverwechselbaren Geschmack erzählt uns Christian stolz, das Gewürz sei noch ein Rezept von der Oma - genaues lässt er uns nicht wissen, jeder hat so sein Hausrezept. Neben dem Ofen liegt noch eine Wanne frische Würste - die kommen dann auch noch in den Räucherkasten - aber etwas später....

Endlich gehts dann Richtung Stall und auch wenn das für manche komisch klingt, ich mag Schweine. Ihr soziales Verhalten in der Gruppe mutet sehr ähnlich dem eines Hundes, auch sind Schweine sehr kluge Tiere - so mancher Jäger hat schon an einer zähen Wildsau seinen Meister gefunden.




Im Stall erwarten uns 6 Boxen zu je 4
Schweinen in unterschiedlichen Größen. Der Stall ist sehr sauber und mit
Stroh ausgelegt. Derzeit werden die Schweine in Boxen bis maximal 4
Tieren im Stall gehalten. Doch auch hier hat sich die Familie etwas
überlegt und ein Freilaufgehege für die Sauen angelegt. Mit Hütte,
Suhlbecken und traumhafter Aussicht über die Streuobstwiesen des
wunderschönen Bauernhofes möchte man selber fast schon einziehen. Auch
die schlussendlich notwendige Schlachtung erfolgt im 2 km entfernten
regionalen Schlachtbetrieb Derntl, der weit über die Ortsgrenzen als
Fleischhauer und Spezialist seines Faches bekannt ist.
Die Sauen
strecken alle die Schwänzchen in die Höhe und begrüßen mich mit einem
freundlichem Gequietsche. Sofort wollen alle an mir schnuppern und
gucken wer ich bin, leider möchte Sammy unser Hund das auch - nur davon
halten die Sauen offenbar nicht so viel und reagieren mit etwas
energischerem Quietschen. Also Hund raus und rein ins Schweinegetümmel!
Selten hab ich so unerschrockene und an den Menschen gewöhnte Schweine
in einem Mastbetrieb gesehen. Keine Blessuren oder sonstigen
Verletzungen die man aus drastischen Tierschützerberichten kennt - im
Gegenteil - gut sozialisierte Schweine in friedlichen Gruppen, die es
lieben wenn man sie hinter den Ohren krault. (Hoffentlich darf ich bald
wieder kommen - ich muss sagen das war ein unglaubliches Gefühl!)
Nachdem ich mich dann doch endlich von den Tieren losreissen konnte, haben wir uns mit Christian und Sandra noch so gut über dies und das und eh alles mögliche unterhalten, dass wir fast die Zeit übersehen hätten. Um die beiden nicht noch länger von der Arbeit aufzuhalten haben wir uns dann doch noch verabschiedet, jedoch nicht ohne uns ein nächstes Treffen auszumachen. Spätestens am Donnerstag hat die Mostschank wieder geöffnet und erwartet uns mit regionalen und saisonalen Köstlichkeiten, präsentiert von einer jungen, professionellen und äußerst netten Familie Mayr z'Imberg.